Info & Verifikation: dpa baut redaktionelles Frühwarnsystem aus
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Falsche Tote, schnelle Warnung: Warum wir den dpa-Infokanal zu Info & Verifikation ausbauen

Elfriede Jelinek ist nicht gestorben. Trotzdem wurde die Literaturnobelpreisträgerin in den vergangenen Jahren schon zweimal für tot erklärt. Zuletzt kursierte im Juni ein solcher Hoax in sozialen Netzwerken und wurde von Medien aufgegriffen. Die Folge: Korrekturen, Erklärungen, Imageschäden. Die Geschichte ist kein Einzelfall. Sie ist ein Beispiel dafür, wie schnell sich ungesicherte Informationen verbreiten – und warum zuverlässige Einordnung heute wichtiger denn je ist. Um unsere Medienkunden in genau solchen Situationen noch besser zu unterstützen, entwickeln wir unser redaktionelles Frühwarnsystem dpa-Infokanal weiter und starten jetzt Info & Verifikation

Früher mehr wissen mit Live-Monitoring der dpa

Der bisherige Infokanal hat sich längst als wertvolles redaktionelles Frühwarnsystem etabliert. Sobald unsere Teams mit einer Recherche beginnen oder eine potenziell relevante Lage registrieren, erhalten Redaktionen einen ersten Hinweis, auch wenn für eine Meldung noch nicht genug Stoff vorhanden ist. Das ermöglicht ihnen, sich rasch auf Topthemen vorzubereiten und redaktionelle Kapazitäten zu planen. 

Dabei geht es nicht nur um die pure Information, sondern auch um redaktionelle Transparenz: Warum greifen wir ein Thema (noch) nicht auf? Welche sprachlichen Formulierungen wählen wir – und warum? Welche Einsatzplanung haben unsere Teams intern getroffen?  

Diese niedrigschwellige Kommunikation wird von den Kunden besonders geschätzt – gerade dann, wenn es in Newsrooms zum Beispiel. in Lagen mal hektisch wird. 

Slack-Screenshot von „Info & Verifikation“
Jetzt neu: Das Faktencheck-Team kommt in den Kanal 

Mit der Umbenennung in Info & Verifikation haben wir ab dem 1. September zusätzliche Funktionen rund um Verifikation eingeführt. Im Fokus steht dabei die aktive Unterstützung unserer Kunden bei der Erkennung und Einordnung potenziell falscher Inhalte. 

  • Das internationale Faktencheck-Team der dpa bringt seine Erkenntnisse direkt in den Kanal ein – aus dem eigenen, tagesaktuellen Monitoring, aber auch als Reaktion auf Anfragen. 
  • Zu potenziell Fake-anfälligen Themen, etwa viralen Bildern und Videos aus dem Netz, bekommen Redaktionen eine frühe Einschätzung und Kontext. 
  • Konkrete Verifikationsanfragen können direkt im Kanal gestellt werden. Die Faktencheck-Redaktion beantwortet sie mit journalistisch fundierten Einschätzungen – etwa zur Herkunft eines Videos, zur Authentizität eines Accounts oder zu auffälligen Narrativen. 
  • Dabei kommt unser etablierter Werkzeugkasten der Verifikation zum Einsatz: Geo-Location, Account-Checks, Metadatenanalyse, Internet-Archive und mehr. 

Das Ziel dieses redaktionellen Frühwarnsystems: Sicherheit geben und Fehler in der Berichterstattung verhindern, bevor sie entstehen.

Screenshot von „Info & Verifikation“ mit Hinweis Faktencheckteam
Sicherheit, Transparenz – und ein kurzer Draht zur Redaktion 

Info & Verifikation bleibt ein direkter Draht zur dpa und ein redaktionelles Frühwarnsystem – und wird noch stärker zu einem Ort, an dem Informationen nicht nur geteilt, sondern auch kritisch eingeordnet werden. Wir wollen Redaktionen in einem zunehmend komplexen Informationsumfeld nicht nur mit Nachrichten versorgen, sondern mit echtem Support. 

Denn in einer Zeit, in der Desinformation strategisch verbreitet wird, ist journalistische Verifikation kein „Nice to have“ mehr – sondern ein redaktionelles Muss. Wer besser informiert ist, berichtet besser. 

 

Notizblock:

Teresa Dapp auf LinkedIn

Mehr über Info & Verifikation auf der dpa-Website

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