dpa-Podcast-Experte über seine Arbeit und das Projekt mit Podimo
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„Ohne Podcasts geht’s nicht.“

Seit April 2022 hat die dpa eine eigene Podcast-Unit. Welche Herausforderungen bewältigt wurden, warum eine digitale Weltreise gar nicht mal so einfach ist und woran das Team gerade 24/7 arbeitet, besprechen wir mit David Krause, Head Of Podcast bei der dpa (im Bild oben rechts. Mit im Bild: Dorothée Barth (Produktmanagerin Audio & Voice) und Anne Krüger (Creative Producer und Redakteurin). Foto: Kay Nietfeld/dpa).

Die Podcast-Unit der dpa ist im letzten Jahr so richtig gestartet. Ist noch was da von der Anfangseuphorie?

David Krause: Definitiv. Unser Team hat im letzten Jahr einen tollen Job gemacht. Wir haben das Spotify Original „Troll Army – Russlands Krieg im Internet“ produziert. Eine Echtzeit-Recherche über die russische Propaganda zur Invasion in die Ukraine. Die Zahlen und das Feedback haben gezeigt, dass unser Journalismus als Podcast extrem gut funktioniert. Von daher bin ich sehr stolz, wie wir von 0 auf 100 gestartet sind. 

Das klingt jetzt so einfach. Wie würdest du den Start beschreiben?

David Krause: Ich habe großen Respekt davor, innerhalb der dpa ein neues Team aufzubauen, das einerseits eingegliedert, aber andererseits auch anders arbeitet. Die schiere Größe der dpa sorgt dafür, dass wir eine ganze Weile gebraucht haben, jeden Mitarbeitenden auf unsere Ideen aufmerksam zu machen. Es hat aber funktioniert. Und es macht Spaß zu sehen, mit wie viel Einsatz die Leute mitmachen. 

Für wen produziert die Podcast-Unit der dpa?

Das Team um David Krause produziert keine eigenen Podcasts, sondern für Kundinnen und Kunden. Das sind Medien- und Verlagshäuser, aber auch Plattformen wie Spotify oder Podimo. Die Produktionen sind nachrichtlich, investigativ, können aber auch Talk-Formate sein oder in eine ganz andere Richtung gehen. Das Team denkt sich Formate aus und pitcht diese mit einem Content-Katalog. Kundinnen und Kunden können aber auch eigene Ideen mitbringen. Weitere Infos zum Podcast-Angebot.

Du hast dir eine digitale Weltreise vorgenommen, um jeden Korrespondenten und jede Korrespondentin kennenzulernen. Hat das geklappt?

David Krause: Haha. Tatsächlich ist es toll, dass es noch nicht geklappt hat. Ich bin von über 100 Standorten erst bei 12. Ich hatte unterschätzt, wie viel Input von unseren Kolleginnen und Kollegen weltweit kommt. Denn egal mit wem ich spreche, es gibt so viele Geschichten und Ideen, die sich für einen Podcast eignen, dass wir kaum hinterherkommen, alle zu sortieren und anzugehen ein Luxusproblem, für das ich sehr dankbar bin. Meine Weltreise geht dieses Jahr aber unvermindert weiter.

Was passiert mit diesen Ideen und wie entstehen daraus dann Podcasts?

David Krause: Das läuft unterschiedlich. Die passendsten Ideen, die uns unsere Kolleginnen und Kollegen zuspielen und die, die wir als Podcast-Unit konzipieren, landen in einem neuen Produkt, das wir entwickelt haben: dem Content-Katalog. Letztlich eine Sammlung von Pitches, die wir jeweils für unsere Partnerinnen und Partner in Deutschland aufbereiten und ihnen anbieten. Wir schauen also vorher, welche Idee zu welchem Medienhaus passt. Wenn ihnen ein Format gefällt, gehen wir gemeinsam in die Entwicklung. Wie gehen wir an das Thema ran? Wie soll der Podcast klingen? Welche Zielgruppe soll erreicht werden? Nachdem diese Fragen beantwortet sind, kreieren wir ein Sound-Design, recherchieren, erarbeiten Skripte und zeichnen auf. Dann geht es an die Produktion von Content für Social Media und Trailern. Wichtig ist uns dabei vor allem: Journalistisch unabhängig und neutral arbeiten, ganz im Sinne der dpa.

Deine Augenringe verraten, dass du gerade wenig schläfst.

David Krause: (Schmunzelt) Sehr aufmerksam, danke. Stimmt aber. Wir bringen gerade ein neues Format heraus, an dem wir intensiv arbeiten. Als wir im letzten Jahr gestartet sind, ist direkt die Podcast-Plattform Podimo auf uns zugetreten mit dem Wunsch einer News-Show. Das passt natürlich perfekt. Jeden Donnerstagmorgen erscheint „Stand der Dinge“, wo wir mit Top-Journalistinnen und -Journalisten und den wichtigsten Entscheiderinnen und Entscheidern des Landes sprechen. Ein wirklich besonderes Projekt, das sehr viel Spaß macht. Auf der einen Seite, weil Podimo uns in der Ausgestaltung volles Vertrauen schenkt, auf der anderen Seite weil wir ein wahnsinnig gutes Team zusammengestellt haben. Es besteht im Kern aus der Investigativjournalistin Anna Loll, dpa-Faktenchecker Kian Badrnejad und wird moderiert von der Journalistin Maria Popov. Ich freue mich auch, dass wir den Filmkomponisten Marvin McMahon gewinnen konnten, das Sound-Design dafür zu komponieren.

dpa-Faktenchecker Kian Badrnejad bei der Aufnahme. Foto: Dorothée Barth

Es gibt schon viele News-Shows. Was macht ihr anders?

David Krause: Als dpa sitzen wir nicht nur an der Quelle, wir sind die Nachrichtenquelle. Und wir haben ein ausgebildetes Faktencheck-Team. Wir wollen aber nicht nur sagen, was ist. Unser Ziel ist es, unsere Hörerinnen und Hörer unterhaltsam zu informieren und Nachrichten erlebbar zu machen. Quasi cineastisches Storytelling für die Ohren. 

“Cineastisches Storytelling”? Dieser Begriff fällt in Gesprächen mit euch immer wieder. 

David Krause: Sagen wir das wirklich so häufig? (lacht). Aber ja. Der Begriff ist mir durch das Hören meiner amerikanischen Vorbild-Podcasts gekommen. Wir wollen das Potenzial von Audio voll ausschöpfen. Wir erzählen Geschichten zum Hören und Fühlen: mit lebhaften Sounds und spannenden Protagonistinnen und Protagonisten.

Kannst du noch mehr Projekte spoilern?

David Krause: Wir sind gerade in diversen Gesprächen zu verschiedenen Projekten. Momentan arbeiten wir an Themen, zu denen wir spannende Zugänge haben – da kann ich allerdings jetzt noch nicht viel mehr zu sagen. Was ich aber sagen kann: Innerhalb der dpa ist klar, ohne Podcasts geht’s nicht. Und dieses Jahr werden wir einige Projekte für unsere Partnerinnen und Partner umsetzen.

 

Aktuelle Produktion für Podimo: Der News-Podcast “Stand der Dinge”

Jede Woche gibt es mindestens ein Thema, über das alle reden. Deshalb setzt sich das Redaktionsteam wöchentlich mit den relevantesten News auseinander und spricht mit dem dpa-Netzwerk weltweit. So erfährt die Stand-der-Dinge-Community aus erster Hand von Betroffenen und Expertinnen und Experten, was wirklich los ist. Ob die Wahl in der Türkei oder die Biographie von Prinz Harry – “Stand der Dinge” bringt die Hörerinnen und Hörer auf den aktuellsten Stand von Politik bis Popkultur. Die Show erscheint wöchentlich überall, wo es Podcasts gibt. Begleitet wird das Format auf Instagram mit Insights, weiteren Infos und Videos. Hier geht’s direkt zur Show.

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